Palmaria palmata

Merkmale

Palmaria palmata ist eine Rotalge aus der Familie der Palmariaceae, die vor allem an den nördlichen Küsten des Atlantiks und Pazifiks vorkommt. Sie gilt als Delikatesse und wertvolle alternative Nahrungsquelle und wird schon seit Jahrhunderten zu diesem Zweck geerntet.

Ihr gebräuchlicher Name ist „Dulce“ or „Dulse“ (in Schottland und Irland als „Dillisk“ oder „Dilsk“ gesprochen). Sie ist auch bekannt als „Red Dulse“, „Sea Lettuce Flakes“ oder „Creathnach“. Die Wedel von P. palmata variieren in der Form, sind lederartig in der Textur und reichen in der Farbe von dunkelrosa bis rötlich-violett. Die flachen Blätter der Wedel breiten sich von der Basis aus und teilen sich in Segmente, die durchschnittlich 20–50 Zentimeter lang werden. Ihre durchschnittliche Breite beträgt 3–8 Zentimeter.

Lappentang


Geografische Verbreitung & Erntezeit in Europa

Palmaria palmata wächst natürlicherweise in ganz Großbritannien und Irland, kommt aber anscheinend in weiten Küstenabschnitten in Ostengland nicht vor. Weltweit ist sie entlang geschützter und mäßig exponierter Atlantikküsten zu finden, vom arktischen Russland bis nach Portugal. Sie gedeiht in Nordamerika, vom arktischen Kanada bis New Jersey an der Atlantikküste und von Alaska bis Kalifornien an der Pazifikküste. Auch in Japan und Korea wird der Lappentang häufig gefunden und geerntet.

Harvest season


P. palmata ist mehrjährig und treibt jedes Jahr neu aus. Daher können sowohl natürlich vorkommende als auch kultivierte Haltungen mehrere Jahre lang aktiv und produktiv bleiben. Die Pflanze kann bereits im Juni geerntet werden, obwohl die reguläre Erntezeit von September bis April andauert Bei der Ernte werden Teile der Wedel zurückgelassen, damit die Pflanze weiterwächst.

Nährstoffgehalt

Palmaria palmata wird seit Jahrtausenden als Nahrungsmittel verwendet und zählt zu den guten Nährstofflieferanten. Er ist reich an Eiweiß und Ballaststoffen, und seine Eiweißqualität ist vergleichbar mit der von nährstoffreichen Gemüsesorten.

Palmaria palmata (Lappentang)


Lappentang ist auch reich an Kalzium, Kalium, Eisen, Vitamin A (als Karotin), Vitamin C, Jod und Spurenelementen. Es hat einen salzigen Geschmack, ist aber relativ natriumarm, weshalb es oft als Salzersatz verwendet wird. Eine kleine Menge der Rotalge kann mehr als 100 % der empfohlenen Tagesdosis an Vitamin B6 sowie 66 % der von Eisen, Vitamin B12 und Fluorid liefern. Der hohe Gehalt an Kalzium und Kalium stärkt Ihre Knochen und macht sie widerstandsfähiger.

P. palmata hat in Studien zur Senkung des Blutdrucks, zur Verbesserung der Sehkraft und zur Verbesserung der Gesundheit der Schilddrüse beigetragen. Der hohe Gehalt an Vitamin B12 ist wichtig, da die meisten Quellen dieses Vitamins aus tierischen Nahrungsmitteln stammen, sodass Vegetarier gezwungen sind, Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen, um den Mangel an Fleisch in ihrer Ernährung auszugleichen. Lappentang hat sich als eine natürliche Alternative zu diesen Nahrungsergänzungsmitteln erwiesen. Viele Diätassistenten und Ernährungswissenschaftler raten dazu, Lappentang in den Speiseplan aufzunehmen, weil die darin enthaltenen Antioxidantien das Immunsystem deutlich stärken.

Einer der wichtigsten ernährungsphysiologischen Vorteile der Alge ist seine Praktikabilität, da man sie so einfach in die eigene Ernährung einbauen kann. Er erfordert keine besonderen Kochanstrengungen und kann „so wie sie ist” genossen werden – entweder in Form von Blättern oder als getrocknete Flocken. Das macht es einfach, Gerichte wie Salate, Salatdressings und Dips damit zu ergänzen.

Verwendungen in Lebensmitteln

Palmaria palmata hat eine lange Geschichte der Verwendung als Lebensmittel. Die frühesten Aufzeichnungen darüber stammen aus Iona in Schottland, wo die Pflanze vor über 1.400 Jahren von christlichen Mönchen geerntet wurde. Auch in Asien ist sie sehr beliebt – als Snack, als schmackhaftes Meeresgemüse und als Geschmacksverstärker oder Gewürz.

  • In Island wird er üblicherweise als Gemüse mit Butter gegessen. In anderen Gegenden wird er in einer Pfanne zu Chips verarbeitet oder im Ofen mit Käse überbacken. Er ist bemerkenswert flexibel und wird oft in Suppen, Eintöpfen, Sandwiches und Salaten verwendet oder Brot- oder Pizzateig beigefügt.
  • Forscher vom Hatfield Marine Science Center der Oregon State University bezeichnen Lappentang als „Superfood, mit doppelt so viel Nährwert wie Grünkohl“. Eine Sorte dieser Rotalge findet besonderes Interesse, denn gebraten schmeckt sie nach Speck und nicht nach Algen.

Andere Verwendungszwecke als Lebensmittel

Obwohl historisch gesehen Palmaria palmata primär als ergänzende Nahrungsquelle genutzt wurde, gibt es noch viel mehr Verwendungsformen:

  • Lappentang wird in verschiedenen Ländern als Tierfutter und als Düngemittel in der Landwirtschaft und im Garten verwendet.
  • In Hautpflegeprodukten wird P. palmata zu einem Extrakt verarbeitet, indem man die Pflanze in Wasser einweicht und anschließend durch eine Zentrifuge laufen lässt, um die essenziellen Nährstoffe der Pflanze zu extrahieren. Der hohe Gehalt des Extrakts an Folat, Magnesium, Kalzium, Eisen, Pantothensäure (Vitamin B5) und Aminosäuren stimuliert die Haut, fördert das Zellwachstum und verbessert das Hautbild.
  • Palmaria-palmata-Extrakt ist ein „Filmbildner“, der verwendet wird, um Lotionen und Cremes eine glatte, reichhaltige, ungebrochene Textur zu verleihen. Auf diese Weise können die Nährstoffe in diesen Produkten leichter aufgenommen und verarbeitet werden. Es ist auch ein natürlicher Weichmacher, der hilft, Feuchtigkeit aus der Umgebung in die Haut zu ziehen und sie so vor Umweltschäden zu schützen und ihre Textur glatt und geschmeidig zu halten.
  • Aufgrund dieser Eigenschaften wird Lappentang oft als Bestandteil von Hautreinigungsmitteln, Feuchtigkeitscremes, Augengels, Massageölen und Badesalzen verwendet. Es wird auch in Seifen, Reinigungscremes, Shampoos und Conditionern, Handcremes und Rasiercremes verarbeitet.


Biological Traits Information Catalogue, "BIOTIC Species Information for Palmaria palmata" Accessed 5 April 2021. http://www.marlin.ac.uk/biotic/browse.php?sp=4241

Rolin, C., Inkster, R., Laing, J. "Seaweed Cultivation Manual" NAFC Marine Center. https://www.nafc.uhi.ac.uk/t4-media/one-web/nafc/research/document/seaweed-cultivation/Seaweed-Cultivation-Manual.pdf

Netalgae.eu. "Seaweed Industry in Europe" www.netalgae.eu. Accessed 13 April 2021. https://www.seaweed.ie/irish_seaweed_contacts/doc/Filieres_12p_UK.pdf

Seaweed & Co. "The benefits of dulse are making waves" Accessed 9 April 2021. https://www.seaweedandco.com/the-benefits-of-dulse-are-making-waves/

Regan, H. "New Seaweed Tastes 'Like Bacon' and Is Healthier Than Kale". TIME.com. https://time.com/3960421/seaweed-bacon-dulse-kale-super-food/

Guiry, MD, Guiry, GM. "Palmaria palmata (Linnaeus) Weber & Mohr, 1805". AlgaeBase. National University of Ireland, Galway. World Register of Marine Species. http://www.marinespecies.org/aphia.php?p=taxdetails&id=145771

Seaweed.ie. "Palmaria palmate (Linnaeus) Weber & Mohr" The Seaweed Site: information on marine algae. https://www.seaweed.ie/descriptions/Palmaria_palmata.php

NIOZ. "Palmaria palmata" Royal Netherlands Institute for Sea Research. Accessed 9 April 2021. https://www.nioz.nl/en/research/expertise/seaweed-centre/media-background/north-sea-seaweed-species/palmaria-palmata

MarLIN. "Dulse (Palmaria palmate)" The Marine Life Information Network. Accessed 9 April 2021. https://www.marlin.ac.uk/species/detail/1405

Bjarnadóttir, M., Aðalbjörnsson, B.V., Nilsson, A. et al. Palmaria palmata as an alternative protein source: enzymatic protein extraction, amino acid composition, and nitrogen-to-protein conversion factor. J Appl Phycol 30, 2061–2070 (2018). https://link.springer.com/article/10.1007/s10811-017-1351-8

Skincare Lab. "Palmaria Palmata Extract in Skin Care – Benefits & Uses" Accessed 9 April 2021. https://www.skincarelab.org/palmaria-palmata-extract/

Keith C. Morgan, et al. “Review of Chemical Constituents of the Red Alga Palmaria Palmata (Dulse).” Economic Botany, vol. 34, no. 1, 1980, pp. 27–50. JSTOR, www.jstor.org/stable/4254136. Accessed 9 Apr. 2021. https://www.jstor.org/stable/4254136?seq=1